

Kältekammer
Anders als die lokale Kryotherapie mit Eispackungen wirkt die Ganzkörperkältetherapie nicht über eine Abnahme der Gewebstemperatur, sondern in erster Linie nervös reflektorisch. Die maximale Stimulation der Kryorezeptoren hemmt zentral den Schmerzinput und verändert biochemische sowie hormonelle Prozesse. Die maximale Stimulation der A-Delta-Fasern (Nervenfaser) über die Kryorezeptoren hemmt nach experimentellen Untersuchungen die Nozizeptoren zentral. (STRATZ et al.)
Diese Schmerzreduktion wird von einer Änderung vieler Hormone begleitet. So ist eine Änderung der Glückshormone sowie ein Kortisolabfall zu beobachten. Über die Blockade der Gamma-Neurone (mototrische Nervenzelle) wird vermutlich ebenfalls die Muskulatur relaxiert.
Darüber hinaus konnte in Studien gezeigt werden, dass bei Patienten mit entzündlichen rheumatischen Erkrankungen unter der Therapie die Lymphozyten (weiße Blutkörperchen) signifikant abnehmen. Die T-Helferzellen nehmen ab, während die T-Suppressorzellen zunehmen. Daher wird (ein immunmodulierender) als Effekt der Ganzkörperkältetherapie eine Veränderung des körpereigenen Abwehrsystems vermutet. (FRICKE et al.)
Die Kältetherapie aktiviert brachliegende Kraftreserven, die normalerweise im Verborgenen bleiben. Denn normalerweise steht nur ein kleiner Teil der persönlichen Energie- und Kraftreserven direkt zur Verfügung.
Immer mehr Leistungs- und Profisportler sowie Manager nutzen diesen Effekt als gezielte Leistungssteigerung vor sportlichen Wettkämpfen bzw. bei beruflichen Herausforderungen. So ist es nicht verwunderlich, wenn auch gesunde Personen, beispielsweise in der Mittagspause, in die Kältekammer gehen.
Besonders Anwendungsserien mit 20 bis 50 Durchgängen führen zu einer permanenten Leistungssteigerung und anhaltenden Stärkung der Vitalität und des Wohlbefindens. Die Leistungssteigerung wird durch eine erhöhte Ausschüttung von Hormonen wie Cortison, Opiate, Endorphine und Peptide in den Blutkreislauf erreicht. Auch der Sauerstoffanstieg im Blut durch die Intensivierung der Atmung wirkt stärkend, denn der höhere Sauerstoffgehalt im Blut verbessert die Durchblutung. Gleichzeitig fällt es leichter, Sauerstoff zu sich zu nehmen, da, durch die enorme Kälte, der Sauerstoffgehalt in der Luft komprimiert ist.
VITALISIERUNG
Die Wirkungsweise der Kältetherapie beruht auf der plötzlichen, schockartigen Abkühlung der Haut. Ziel dieser schnellen Abkühlung ist, die Hauttemperatur auf unter 15°C zu senken. Für den Körper ist diese Abkühlung hingegen ungefährlich, weil dieser während der kurzen Aufenthaltsdauer unverändert warm bleibt. Die Kälte verursacht eine schlagartige Betäubung der Nerven. Die Blutgefäße bilden eine Schutzzone um den Körperkern, damit dieser nicht auskühlt.
Die Ganzkörper-Kältetherapie führt zu einer Reihe von positiven Veränderungen: durch eine komplexe Wirkungsweise wie z.B. durch die Herabsetzung der Nervenleitgeschwindigkeit oder biochemisch über eine positive Beeinflussung bestimmter Neurotransmitter. Diese komplexe Wirkung auf den Körper führt zu einer Zunahme an Vitalität und Wohlbefinden.
Gleichzeitig werden die körpereigenen Abwehrkräfte gestärkt, die Entzündungsreaktionen jedoch eingedämmt. Weitere positive Begleiterscheinung sind Muskelentspannung, Funktionsverbesserung der Gelenke, Durchblutungsförderung, Immunisierung gegen Erkältungskrankheiten und eine Neueinstellung des Stoffwechsels samt erhöhter Energieverbrennung.